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livebericht von der st. quengels-krankenstation


Unser Patient E. stellte sich vor zwei Tagen bei uns vor. Er kam durch die Tür und sagte "aua". Dabei öffnete der Mund. Wir besorgten uns Taschenlampen und stellten Farbveränderungen an einer Mandel fest. E. meinte, dass das weh täte und er jetzt ganz bestimmt eine ganz schlimme Erkältung bekommen wird. Wir trösteten ihn und er ging wieder.

Gestern morgen war er wieder da und meinte wieder "aua". Es schien, dieses Wort wäre lauter geworden. Seine linke Mandel zeigte unverändert die Farbe der Liebe und der Patient meinte abermals, dass das jetzt bestimmt schlimm enden wird. Der Oberarzt legte im sanft die Hand auf die Schulter und E. ging wieder.

Heute bat er, im Beobachtungszimmer bleiben zu dürfen. Denn er wüsste ganz genau, was kommt. Seine Mandeln seien wieder nett zu ihm, aber er hätte so ein komisches Gefühl, das sich abwärts zu den Bronchien tastet. Wir wollten ihm daraufhin die Zigaretten wegnehmen, doch E. protestierte überraschend laut. Also riefen wir den Chefarzt nicht.

Den ganzen Tag nun schon quengelt E., dass ihm kalt sei. An den Füßen. Wir überprüften das und mussten E. zustimmen. Allerdings besteht keine akute Eisbeingefahr. "Morgen wird das ganz bestimmt schlimm werden" erzählt er uns 1 1/2mal in der Stunde. Wir schlugen ihm vor, das auf Band zu sprechen und so Kraft zu sparen. Er lehnte ab.

E. will morgen früh mit J. auf Fototour gehen. Wir rieten ihm davon ab. Er machte daraufhin ein Dackelgesicht und wir stellten ihm frei, auf eigene Gefahr in die Aprilkälte zu gehen. Er dürfe gerne morgen Abend stationär kommen, aber wir wollen ihn nicht jammern hören.

Zusammenfassend gesagt: es besteht mehr Angst als Lebensgefahr. Sicher ist da ein berechtigter Verdacht auf einen grippalen Infekt, der aber lauter dargestellt wird als er schon da ist. Da er nur einmal "Mama" gerufen hat, besteht nur Warnstufe eins.

Außerdem hat er noch Appetit. Drei Teller Maultaschensuppe hat er gegessen und danach gejammert, dass die Wärme der Suppe die Füße nicht erreiche.

Die abendliche Chefarztvisite ergab den Vorschlag, dass er mal heiß baden soll. E. reagierte mit Stirnrunzeln, er müsse noch einiges erledigen. Aber er wolle mal schauen, ob er am späten Abend nicht doch ein Erkältungsbad nehme.

Wir werden morgen Abend berichten. Und unsere quengelresistente Schwester Hildegard vorsorglich aus dem Urlaub zurückbeordern.
 

Engelbert 09.04.2005, 20.15

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Kommentare zu diesem Beitrag

10. von Marianne/Thür.

Hört sich echt bedrohlich an:)))!
Ich empfehle dem Quengel-Mandel-Patienten E folgendes:))
1.Ruhe
2.aller 2 Stunden gurgeln mit Teebaumöl (ist zwar eklig im Geschmack, aber sehr wirkungsvoll..*fg*...10 Tropfen auf einen Becher Wasser)
3. ansteigendes Fußbad....in Maultschensuppe...*nfg*
3.es sich von der Seele *quengeln*...arme Beate...:))

Beate,
Dir einen Nerven-Stärkungs-Trunk rüberreiche...lol!

Halsumpinselnde Besserungswünsche schickt Dir Marianne:)


vom 10.04.2005, 13.26
9. von Tirilli

Nach den Prinzipien der Homöopathie soll man Gleiches mit Gleichem behandeln. Daher von mir:
Jammervolle Besserung dem dackelfaltigen Quengelpatienten E.!
:-D
Mit aufmunterndem Gruß (wenigstens *g*)Tirilli

vom 10.04.2005, 09.42
8. von frank

OOOOhhhhhhhh, mein tiefes Mitgefuehl, diese bedrohlichen Infekte bei Patient E. Kein Wunder, dass Patient E. "jammert" ( die JAMMER?, das JAmmer?, der Jammer?.
Leider helfen hier wirklich nur Spritzen mit Kanuelen Aussendurchmesser 10 mm, sterile Zangen zum auskneifen der Mandeln, bei oertlicher Betaeubung,zersaegen einiger Nervenstraenge zur Schmerzunterdrueckung auf laengere Zeit.
Der Kaelte kann durch enorme Hitze entgegengewirkt werden. Das ist also keine HERAUSForderung (frueher hiess das "Problem" *ggg*).
Sollte mal wieder eine Grippe im Anzug sein, hilft die vorbeugende chemische Reinigung des Anzuges. Oder....genau.... ein GKK.
Gute Besserung, Herr Patient E.

FF)))

ps: GKK :Ganzkoerperkondom

vom 10.04.2005, 06.53
7. von Herkimer

Kleine ketzerische Bemerkung:

Hätte Patient E. nicht besser nur zwei Teller Maultaschensuppe gegessen und in den dritten Teller die kalten Füße gestellt? *g*

Hätte vielleicht doppelt gute Wirkung: Füße warm, Gewicht - in Anbetracht des oder der Grogs - nicht weiter steigend?

Gute Besserung! Und vor allem mitfühlende Grüße an Beate!




vom 09.04.2005, 23.45
Antwort von Engelbert:

gröööhl ... :)))
6. von Strandsteine

Na bei den Beschwerden besser das Grogrezept meines Vaters......

Wasser kann sein.....

Rum muß sein........
und Zucker auch.....
Prost,Bazillenvaterschiff

vom 09.04.2005, 22.08
5. von CeKaDo

Ich liefere ein "Zeit" hinter "kürzester" nach.

Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten *gg*

vom 09.04.2005, 21.26
4. von CeKaDo

Zur Vor- und Nachbeugung empfehlen wir dem baldigen Quengelbert einen steifen Grog.

Für diejenigen, die nicht wissen, was das ist: Wasser kochen, ein Glas (oder einen Kaffeebecher) nach Belieben mit Rum füllen, das heiße Wasser drauf und nach Geschmack mit Zucker (!!) (kein Süßstoff, Ihr Lieben) süßen.

Das Ganze am besten kochend heiß schlürfen und innerhlab kürzester explodiert in warmer Hitzewallung der Kopf und die Füße werden warm.

Dann hilft nur noch der Gang ins Bett und warm zudecken. Am besten Decke vom Nachbarbett drunter und die eigene drüber.

Wenn ein Grog noch nicht wirkt, dann einen zweiten hinterher und ggf. die Rum- und die Zuckerdosis erhöhen.


Anm.: Auf Zähneputzen würde ich aus Zeit-, Trunkenheits- und Scheißgeschmacksgründen lieber ausnahmsweise verzichten :))

vom 09.04.2005, 21.23
3. von

Solche Patienten kenn ich zu Genüge, das
sind die, die Nachts so gegen 3.00 in die Notfallambulanz kommen und sagen: "Seit Tagen gehts mir schlecht, jetzt hab ich gerade Zeit zu euch zu kommen." Wir lieben solche Patienten!!!!
Und Patient "E", rauchen sie ruhig weiter!! Der Doktor empfiehlt bei solchen Krankheiten immer:
W A R M I N H A L I E R E N !!!
Ein weiterer Tipp von "Schwester Rabiata": Warmes Bier und ab ins Bett!"
Arme Beate, mein Mitleid ist mit dir!!
Dem Patienten E. wünschen wir "Gute Besserung". Vorsorglich hab ich mal alle Krankenhäuser in der Umgebung informiert!! Wenn´s schlimmer wird, meldet euch, ich komm zum Blutabnehmen!!
Fürsorgliche Grüsse, Anette Le Pic


vom 09.04.2005, 20.51
2. von Carola (Fürth)

Schwester Hildegard wird sich hoffentlich nicht von den Dackelaugen beeinflussen lassen, sie wird Patient E. davon überzeugen können, dass Patient E. vernünftig ist und in seinem jämmerlichen Zustand morgen nicht auf Fototour in die Aprilkälte geht !!!!! Patient E. muss nach einem heissen Bad, eine heisse Tasse Tee zu sich nehmen und wird dann mit einer Wärmflasche ins Bett verfrachtet damit er am Montag kein schlimmes Aua mehr hat ;-)

Lieben Gruss und Gute Besserung *knuddel*

vom 09.04.2005, 20.44
1. von Marion(RG)

oooh, Patient E. ganz lieb tröstend, da hilft nur lieb Streicheln, ein warmes Fußbad und ein warmer KALTER JOSEF!

Liebe Grüße Fledermaeusel

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