Ausgewählter Beitrag
ernstes, heiter inszeniert
"Heino sang und das Altersheim klatschte, so es noch physisch dazu in der Lage war" würde eine Satire schreiben. Nein. Sie würde nicht, denn warum Satire schreiben, wenn die Wahrheit schon so ist.
Nee, ganz so schlimm war es nicht, auch wenn ich noch nie so viele Rollstühle, Stöcke und Gehwägelchen gesehen habe. Doch, der Altersdurchschnitt war recht hoch. Dazu ein paar mittelalterliche und eine kleine Restgruppe, für die Heino Kult ist.
Letztere haben dann auch, als ihnen das phantastische Golden Gate Quartet zu lange sang und dann noch eine getragene Hymne gegen AIDS und Drogen zu intonieren begann, laut "wir wollen Heino hören" gerufen. Daraufhin habe ich die Halle in Richtung Schnitzel verlassen.
Begonnen hatte alles mit der sehr netten Begegnung mit einem belgischen Ehepaar, das vor uns parkte. Nach dem Konzert waren wir wieder zufällig zeitgleich am Auto und er meinte "gelle, war schön". Ich nickte, worauf er beim Zeigen, in welche Richtung ihr Übernachtungshotel liegt, seiner Frau an den Kopf schlug. Ja, war schön *fg*.
War es auch ... für 99 % der Besucher. Sie schunkelten und hörten all die Lieder, die sie schon vor 30 Jahren gerne gehört haben. Ich fotografiert und registrierte. Der blonde Mann auf der Bühne ist genau so, wie man ihn vom Fernsehen kennt. Perfekt. Aber es fehlte was. Spontanität z.B. ... oder irgendetwas, das echt und nicht einstudiert wirkt.
Man nehme also eine CD oder ein Video oder schaue zum richtigen Zeitpunkt ins Fernsehgerät. Ins Konzert mussman ich nicht (mehr). Ist ja eh seine Abschiedstournee.
Ja, es liegt an meinen Erwartungen. Vielleicht saß ich am falschen Abend am falschen Platz. Was weiß ich ... vielleicht war ich auch nur überrascht, dass Heino wirklich so ist ... ja, ich glaube, ich hätte mir ein bißchen Selbstironie gewünscht. Davon waren wir aber gestern Abend weit entfernt. Unlockerheit.
Die Beleuchtung der Bühne war klasse, einfach und doch effektiv. Das Orchester war gut. Das MDR-Tanzballett war jung und fit und schön. Heino sang auch gut. Die Gaststars waren ein Ereignis. Die meisten Zuhörer waren glücklich und werden noch lange von diesem Abend schwärmen. Falls sie ihn nicht krankheitsbedingt inzwischen wieder vergessen haben.
Das Randgeschehen des Konzertes war ein geriatrisches Ereignis. Das verwundert hat ob seiner Größe. Das auch erfreut hat, weil alte Menschen nicht nur isoliert im Kämmerchen sitzen. Diese eine Frau mit Gehstock links und Handy rechts war klasse.
Doch der Abend hat auch Angst gemacht ... man wird ja selbst einmal alt. Man hofft, auch dann noch lebenswert fit und selbständig zu sein. Das ist ein Wunsch. Doch die Wirklichkeit mag schmerzhaft anders sein.
Apropos Wunsch und Wirklichkeit:
Weit weg von Kultbrille und Heino-Parfum. Das dieser Herr auf originell-sympathische Weise verkauft hatte:
Das Konzert war eine Zeitreise in die gute alte Zeit. Und eine Zeitreise in die befürchtete neue Zeit, die da kommen könnte. Wenig Kult, viel Ernsthaftigkeit. Ja, eine ernsthafte Inszenierung eines heiteren Abend. Nicht meine Welt ... dann schon eher den Herman, der macht das umgekehrt.
Heute Nachmittag werden wir für 1/6 des Geldes nur halb so weit fahren. Ich freue mich schon drauf. Multivisionshow über Neuseeland.
Â
Nee, ganz so schlimm war es nicht, auch wenn ich noch nie so viele Rollstühle, Stöcke und Gehwägelchen gesehen habe. Doch, der Altersdurchschnitt war recht hoch. Dazu ein paar mittelalterliche und eine kleine Restgruppe, für die Heino Kult ist.
Letztere haben dann auch, als ihnen das phantastische Golden Gate Quartet zu lange sang und dann noch eine getragene Hymne gegen AIDS und Drogen zu intonieren begann, laut "wir wollen Heino hören" gerufen. Daraufhin habe ich die Halle in Richtung Schnitzel verlassen.
Begonnen hatte alles mit der sehr netten Begegnung mit einem belgischen Ehepaar, das vor uns parkte. Nach dem Konzert waren wir wieder zufällig zeitgleich am Auto und er meinte "gelle, war schön". Ich nickte, worauf er beim Zeigen, in welche Richtung ihr Übernachtungshotel liegt, seiner Frau an den Kopf schlug. Ja, war schön *fg*.
War es auch ... für 99 % der Besucher. Sie schunkelten und hörten all die Lieder, die sie schon vor 30 Jahren gerne gehört haben. Ich fotografiert und registrierte. Der blonde Mann auf der Bühne ist genau so, wie man ihn vom Fernsehen kennt. Perfekt. Aber es fehlte was. Spontanität z.B. ... oder irgendetwas, das echt und nicht einstudiert wirkt.
Man nehme also eine CD oder ein Video oder schaue zum richtigen Zeitpunkt ins Fernsehgerät. Ins Konzert muss
Ja, es liegt an meinen Erwartungen. Vielleicht saß ich am falschen Abend am falschen Platz. Was weiß ich ... vielleicht war ich auch nur überrascht, dass Heino wirklich so ist ... ja, ich glaube, ich hätte mir ein bißchen Selbstironie gewünscht. Davon waren wir aber gestern Abend weit entfernt. Unlockerheit.
Die Beleuchtung der Bühne war klasse, einfach und doch effektiv. Das Orchester war gut. Das MDR-Tanzballett war jung und fit und schön. Heino sang auch gut. Die Gaststars waren ein Ereignis. Die meisten Zuhörer waren glücklich und werden noch lange von diesem Abend schwärmen. Falls sie ihn nicht krankheitsbedingt inzwischen wieder vergessen haben.
Das Randgeschehen des Konzertes war ein geriatrisches Ereignis. Das verwundert hat ob seiner Größe. Das auch erfreut hat, weil alte Menschen nicht nur isoliert im Kämmerchen sitzen. Diese eine Frau mit Gehstock links und Handy rechts war klasse.
Doch der Abend hat auch Angst gemacht ... man wird ja selbst einmal alt. Man hofft, auch dann noch lebenswert fit und selbständig zu sein. Das ist ein Wunsch. Doch die Wirklichkeit mag schmerzhaft anders sein.
Apropos Wunsch und Wirklichkeit:
Weit weg von Kultbrille und Heino-Parfum. Das dieser Herr auf originell-sympathische Weise verkauft hatte:
Das Konzert war eine Zeitreise in die gute alte Zeit. Und eine Zeitreise in die befürchtete neue Zeit, die da kommen könnte. Wenig Kult, viel Ernsthaftigkeit. Ja, eine ernsthafte Inszenierung eines heiteren Abend. Nicht meine Welt ... dann schon eher den Herman, der macht das umgekehrt.
Heute Nachmittag werden wir für 1/6 des Geldes nur halb so weit fahren. Ich freue mich schon drauf. Multivisionshow über Neuseeland.
Â
Engelbert 23.10.2005, 12.08
Kommentare hinzufügen
Kommentare zu diesem Beitrag
1.
von Marion(RG)
Ja Engelbert,
früher war ebend alles etwas besser.
Deshalb sieht man ja auch auf älteren Fotos immer etwas jünger aus.
Das soll nicht heißen das ich Probleme mit meinem Alter hätte, ich hab schon noch bissel Zeit, bis ich im Altersheim aus dem Fenster schauen muß.Und ein paar Falten braucht man auch, sonst hält die Creme nicht.Hätte nur gerne mehr Zeit für Seelenfarben.
Wünsche allen ab morgen eine gesunde Woche mit viel Unternehmungen.
Tschüß Marion(RG)
vom 23.10.2005, 21.19
Ja Engelbert,
früher war ebend alles etwas besser.
Deshalb sieht man ja auch auf älteren Fotos immer etwas jünger aus.
Das soll nicht heißen das ich Probleme mit meinem Alter hätte, ich hab schon noch bissel Zeit, bis ich im Altersheim aus dem Fenster schauen muß.Und ein paar Falten braucht man auch, sonst hält die Creme nicht.Hätte nur gerne mehr Zeit für Seelenfarben.
Wünsche allen ab morgen eine gesunde Woche mit viel Unternehmungen.
Tschüß Marion(RG)
vom 23.10.2005, 21.19
ALLes allTÄGLICH
Wunschzettel
Spende an Seelenfarben
Paypal-Spende
2024 | ||
<<< | November | >>> |
Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So |
01 | 02 | 03 | ||||
04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 |
11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 |
18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 |
25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 |
Themen
- alles alltägliches
- bilder
- links
- hp
- bloggerwelt
- poesie
- ironie / satire
- computer/internet
- zitate, aphorismen
- musik
- heute ...
- humor
- politik/gesellsch.
- innenleben
- sonstiges
- kommentar
- liebe kinder
- alte werbung
- digital art
- heute 2005
- alte postkarten
- malerei
- headerbilder
- heute 2006
- m+m
- pälzisch und andere sprachen
- schreibakrobatik
- vor 10 jahren fotografiert
- beate bloggt
- s + f
Letzte Kommentare:
Ja und? Man muss doch nicht alles und jedes mögen, auch Du nicht. Schau mal, ich mag noch gern den Elvis, für viele ist auch das schon eine Uraltklamotte. Hake es ab und liebe Deine Musik. Wir müssen ja nicht alle gleichgeschaltet sein. Es ist so wie es ist - habe ich von einem Freund gelernt.
vom 24.10.2005, 11.46