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schneewinter 78/79

Zitat "Die Bundespost hat dazu aufgerufen, wenig zu telefonieren, weil die Batterien in den Vermittlungsstellen nicht aufgeladen werden können" ... ich schaue gerade einen Bericht über den Schneewinter 1978/79, als damals Norddeutschland unterm Schnee begraben wurde. Hat das jemand von meinen Lesern selbst miterlebt ?

Engelbert 17.12.2023, 14.40

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Kommentare zu diesem Beitrag

16. von Sylvi

In diesem Jahr war mein Mann bei der Armee und dort waren fast alle Heizungen eingefroren. Sie haben dort Schnee aufgetaut zum trinken. Es war wirklich ein Chaoswinter von dem wir heute noch reden. Bei uns zu Hause damals in Magdeburg haben wir den Kohleherd in der Küche befeuert und uns dort aufgehalten. War eine interessante Erfahrung. Der Winter 1981/82 war auch fast so kalt. Da hatten wir in unserer ersten Wohnung im Schlafzimmer Eiskristalle an den Wänden und die Bettdecken wurden abends an dem noch warmen Kachelofen erwärmt. Unsere Tochter hat im Kinderbettchen mit Handschuhen und Mütze geschlafen und wir sind gesundgeblieben.

vom 19.12.2023, 10.35
15. von Regina

Ja, ich habe das miterlebt. Meinen verstorbenen Mann habe ich damals kennengelernt und er war in Rostock bei der Armee stationiert. Sie mussten mit Panzern die Straßen und Bahnschienen freimachen und freischaufeln. Das war echt schwer.
Ich besitze noch eine Zeitungsausgabe aus dieser Zeit.

vom 19.12.2023, 09.11
14. von chris

Ja, ich kann mich erinnern. In Hamburg hatten wir Schnee-Schulfrei. Ich glaube drei Tage lang. Es war toll, denn so hatten wir Zeit zum Schlittenfahren und Schneemann bauen. Und wenn wir nass waren gingen wir nach hause in die warme Wanne. Ich kann mich nicht an Stromausfall oder so erinnern, aber ich weiß, dass meine Mutter immer funktionierende Taschenlampen und Kerzen im Haus hatte.
Bei meiner Oma auf einem Dorf zwischen Lübeck und Kiel, sind die Nachbarn mit Langlaufskiern, Rucksäcken und Schlitten in den nächsten Ort zum Einkaufen gefahren. Sie haben viele Menschen im Ort mit versorgt. Meine Oma hat im Sommer immer eingekocht und hat sich selbst versorgt. AM Wochenende durfte man kein Auto fahren, aber da mein Vater Handwerker war, hatte er eine Sondergenehmigung. Also sind wir mit dem Firmenwagen (VW-Bus) von Hamburg zu meiner Oma gefahren und haben ihr doch Lebensmittel, Batterien und Kerzen gebracht. Ihr ging es gut und wir waren beruhigt. Telefon hatte sie noch nicht. Für mich war es ein großes Abenteuer mit dem meterhohen Schneewänden an den den Straßenrändern.

vom 18.12.2023, 17.13
13. von Inge-Lore

Da kommen Erinnerungen auf - mein Mann war mit
den Kindern über Silvester ins Riesengebirge gefahren, ich blieb hier, da meine Mutter schwerkrank in der Klinik lag...Am 2.Januar,seinem 40. Geburtstag wollten sie zurück sein.Ich war am Silvesternachmittag zu Fuß von Leipzig-West nach Süd in die Klinik gelaufen, nichts ging mehr, keine öffentlichen Verkehrsmittel..Im Beisein aller Gäste incl.Wildbraten warteten wir bis
Null Uhr am 2. Januar 1979 auf das Geburtstagskind - das Schneechaos verhinderte seine Ankunft - symbolisch blieb
sein Platz am Geburtstagstisch unbesetzt - ;(((


vom 18.12.2023, 11.09
12. von Angelika V.

Ja, ich war dabei. Ich habe damals in Reinbek, im Krankenhaus, mein Anerkennungsjahr gemacht. Morgens bin ich mit Bus und S-Bahn noch relativ gut zur Arbeit gekommen. Aber dann schneite es ununterbrochen weiter. Was ich dort im Untergeschoß aber gar nicht mitbekommen habe. Bei Feierabend dann die große Überraschung: kein Bus, keine Bahn, kein Taxi. Ich bin dann mit meinem Abteilungsleiter zusammen durch den tief verschneiten Wald nach Bergedorf gestapft. Und weil es in Bergedorf nicht mehr weiterging, habe ich dort ganz allein in der Massagepraxis meines Vaters auf einer Massageliege geschlafen. Mit 18 war das ein großes Abenteuer für mich. Ich habe erst später erfahren, wie dramatisch es in Schleswig-Holstein tatsächlich war.

vom 18.12.2023, 07.45
11. von feli/petra

Obwohl es schon solange her ist, kann ich mich noch sehr gut dran erinnern..........

mein Sohn war 9 Jahre, die Strassen waren die ersten Tage nicht befahrbar.......Als dann die Lebensmittel *dünn* wurden erinner ich noch, dass ich zu meiner Freundin mit dem Auto gefahren bin,habe 2 Std gebraucht ihn frei zu schaufeln, ein alter R4, aber ich konnte damit einigermassen fahren.

Von dort aus sind wir dann mit ihren kindern und Schlitten zum einkausen gelaufen.......an der Auffahrt zur Autobahn nach Flensburg war der Schnee 3 m hoch, sie war unbefahrbar

Aber wir in den Städten hatten ja noch Glück, es ging vielen Menschen soviel schlechter und die Orte waren tagelang nicht zu erreichen.

Ich weiss noch, dass Panzer halfen, die Strassen einigermassen befahrbar zu halten.

Der Zusammenhalt der Menschen und die gegenseitige Hilfe war wunderbar, ich denke oft, leider gibt es das heute in der Form nicht mehr





vom 18.12.2023, 00.36
10. von Suse aus der Südpfalz

ja, ich war 10 und kann mich da sehr gut dran erinnern. Es war ja nicht nur der Norden, auch die ganze DDR war eingefroren. Da kam vor kurzem auch eine Reportage darüber.
Wir hatten eine Zentral(Kohle) Heizung, die auf Strom angewiesen war, und davon war nicht genug da. Die Planwirtschaft hat daraufhin beschlossen, Thüringen vom Netz zu nehmen mit fatalen Folgen u.a. für die Milchviehanlagen, weil die Kühe nicht mehr gemolken werden konnten und in den Schweineställen die Ferkel erfroren. Wir hatten im Wohnzimmer einen Kachelofen und gekocht wurde mit Gas, insofern war es für uns auf dem Dorf auszuhalten. Da waren andere schlimmer dran.

vom 17.12.2023, 21.15
9. von Branwen

Ich kann mich gut daran erinnern. einmal befürchteten wir, im Büro übernachten zu müssen, haben es aber dann doch nach Hause geschafft. Ich wohne in einer kleinen Sackgasse und wir hatten viel Spaß, mit allen Nachbarn die Straße vom Schnee zu befreien. Damals war ich 30 Jahre jung und gesund. Als Fahrverbot war, hatten wir Glück. Die Autobahn durfte befahren werden, aber für die 3 km von unserem Haus bis zur Autobahn-Auffahrt galt das Fahrverbot. Also ungeplante Freizeit zu Hause. Herrlich. Einkaufen waren wir mit dem Schlitten, der noch aus meiner Kindheit stammte und der jetzt zur Deko vor meiner Haustür steht.

vom 17.12.2023, 20.00
8. von Karen

Oh ja, Wir saßen mit unserem Sohn (geboren im September 78) zuhause in Dithmarschen, waren von der Umwelt abgeschnitten und waren froh, dass wir unsere Nachbarn hatten, denn die hatten einen Kamin im Wohnzimmer, wo wir, im Falle dass die Heizung ausgefallen wäre - was zum Glück nicht der Fall war - , mit dem Baby Unterschlupf gefunden hätten. Die Männer haben im Stundentakt Schnee geschaufelt und ein Nachbar, der sich aus Hamburg nach Hause durchschlagen wollte, hat für die Strecke (etwa 100km) mehr als 24 Stunden gebraucht. Als es besonders schlimm war, hat uns - oder besser unsere Bäckerei - die Bundeswehr mit dem Hubschrauber Zutaten zum Brot backen abgeworfen. Einkaufen ging nur was noch da war, und der Transport wurde mit dem Schlitten bewältigt.
Zum Glück gab es in unserer Region nur viel-viel Schnee, aber keine Stromausfälle. Insofern war es zwar - vor allem für uns mit dem 1. Baby - eine Ausnahmesituation, aber längst nicht so furchterregend wie für manch andere Leute.

vom 17.12.2023, 18.06
7. von Annemone

Mein Mann hat das miterlebt. Er war damals 17 Jahre und musste zu seiner Ausbildungsstätte mit dem Zug fahren. Obdie Bahn fährt, war ungewiss, zuerst musste ein Schneeräumzug durch. Er sagte weiter nördlich in Schleswig-Holstein war die Situation noch viel schlimmer. Da sind Züge mitten auf der Strecke eingeschnitten und ganze Dörfer und Gehöfte waren von der Außenwelt abgeschnitten. Ich war erst 10 und bin weiter südlich aufgewachsen. Meine Erinnerung war ein "Schneewaldi", den Kinder aus dem vielen Schnee gebaut hatten und der es i die Abendnachrichten geschafft hatte.

vom 17.12.2023, 17.53
6. von Christel

Ja, das habe ich miterlebt.Wir wohnten damals noch in Berlin und waren Hausmeister von einem Eckwohnblock. Von morgens um 5 bis 22 Uhr mußten die Gehwege und die Hinterhöfe geräumt werden. Es war sehr anstrengend, hat trotzdem viel Spaß gemacht.

vom 17.12.2023, 17.50
5. von Ilka

Bei einem Umtrunk an Silvester lachte mein Chef, weil er besorgte Anrufe von Freunden hatte, die von dem Schnee-Chaos in Schleswig-Holstein gehört hatten und anscheinend nicht wussten, dass wir davon weit entfernt sind. Uns in Ostfriesland hat es erst Mitte Februar getroffen. Wenn ich mich recht erinnere, galt ab dem 13. Fahrverbot. Ich arbeitete in einem Verlag und die Kollegen, die die Zeitungsboten belieferten, hatten Sondergenehmigungen. Es gab in der Zeit nur eine vierseitige Notausgabe. Sonst stand alles still.
Wir haben viele Kanäle hier zum Entwässern der Moore. Die waren zugefroren und bis an die Kante voll mit Schnee, den Anwohner da reingeschoben hatten. Einige hundert Meter von hier hatten Nachbarn eine Schneise durch eine drei Meter hohe Schneewehe gegraben. Da konnte man nur zu Fuß durch.
Viele Leute sind mit dem Schlitten mehrere Kilometer zum Einkaufen gelaufen und haben ältere Nachbarn mitversorgt, die nicht mehr so gut zu Fuß waren.
Verwandte im Nachbarort hatten eine kleine Landwirtschaft und zwei Wochen lang keinen Strom. Die Kühe mussten trotzdem gemolken werden und die Milch konnten sie nur weggießen. Sie konnten ja von keinem Molkereifahrzeug angefahren werden.
Eine Kollegin wurde von einem Bundeswehrfahrzeug zur Entbindung ins Krankenhaus gefahren.
Eine Freundin, die in der Kreisstadt arbeitete, ist 22 Kilometer nach Hause gelaufen, in zwei Etappen mit Übernachtung bei einer Arbeitskollegin. Sie war froh, dass sie das überlebt hat. Einige Menschen auf dieser Strecke sind in ihren Autos erfroren.

vom 17.12.2023, 17.37
4. von ReginaE

Dazu gibt es einen schönen Film
Silvester im Hotel "Panorama" in Oberhof
Hier klicken
da blieb dann der Strom weg und Teile des Landes hatten keinen Strom bei -28 °C. Das Hotel war mit ca. 1.500 Gästen belegt, die feierten.
Im link wird das recht eindrücklich beschrieben, und man kann den Film dazu anschauen.

In den Wintern 1985/86 und dem folgenden gab es ebenfalls ziemlich Schnee hier im Neckartal.


vom 17.12.2023, 17.20
3. von Waltraud Niedersachsen

Ja, ich habe das miterlebt und bin mit meinen beiden Söhnen 4 und 6 Jahre alt durchs Feld zu meinem Patenkind zum Geburtstag gegangen. War ganz schön anstrengend. Es war nicht überall geräumt.

vom 17.12.2023, 17.09
2. von Konny

Ich auch, in Berlin. Ich hatte Nachtdienst und schaute immer mal aus dem Fenster. Mein Auto war fast nicht mehr zu sehen. Zum Glück kannte ich das Gelände der Klinik, den es waren überall Wegbegrenzungen, die man nicht mehr gesehen hat. Mein VW-Käfer hat mich aber heil nach Hause gebracht, weil er sehr schmale Reifen hatte. Und dann, als ich dann abends wieder zum Dienst wollte, hat ein Schneepflug mein Auto eingebuddelt. Wir musten ihn wieder freischaufeln.
Schön war es doch, weil alle auf einander rücksicht genommen haben und auch geholfen haben. Mein Gott wie alt war ich da, 23.

vom 17.12.2023, 16.44
1. von Osti

Oh ja. Einmal selbst in Berlin, wo es auch sehr schlimm war. Sylvester 1978 ging nichts mehr, es fuhren keine Taxen, keine Busse und auch S-und U-Bahnen waren eingeschränkt. Die Autos kamen nicht durch, nur der Käfer hatten einen anderen Antrieb. Andere Fahrzeuge blieben stecken, mussten geschoben
oder abgeschleppt werden. Wir waren feiern weit entfernt von der Wohnung im Rahmen eines internationalen Studententreffens. Von Dort dauert es Stunden, bis wir nach der Feier zu Hause waren. Die Studenten aus aller Welt hatten es schwer, in den darauffolgenden Tagen nach Hause zu kommen.
Ich musste am 2.1. zu einem wichtigen Seminar in den Harz fahren, es war für die Vorbereitung einer mündlichen Prüfung. Züge fuhren auch nicht und die Infos von der Reichsbahn waren sehr sparsam. Auf den Bahnhöfen war es kalt und zugig und es dauerte viele Stunden, bis wir hier rauskamen.
Meine Eltern im höheren Norden mussten die ganze Straße freischaufeln, aber zusammen mit den Nachbarn war das auch sehr lustig, weil hinter vielen Türen Menschen zum Helfen hervorkamen und wenn es auch "nur" heiße Getränke waren (Grog u.ä.)
So viel Schnee wie damals habe ich in späteren Jahren nie wieder gesehen.

vom 17.12.2023, 15.48
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