Bei Tittelbach.tv hatte ich einen Artikel über Filme, die mal wieder wiederholt werden sollten und Perlen, die immer noch in der Mediathek sind, gelesen ... und da wurde über einen besonders guten Tatort geschrieben ... ich hab mal reingeschaut ... welch ein klasse Tatort ... nicht brutal, dafür humorvoll, toll besetzte Rollen, dennoch spannend ... einfach herrlich: der scheidende Schupo. Ich hab gestern nur die Hälfte angeschaut und entschieden, den nochmal mit Beate gemeinsam anzuschauen.

Ich hab mich dagegen entschieden ... zum einen hab ich viel daheim, das mal weg müsste und zum anderen ... kaufe ich heute alles, damit ich vier Wochen überstehen kann ... muss ich in vier Wochen dann wieder neu Dinge kaufen. Ich denke auch, dass man auch im Falle einer häuslichen Quarantäne nicht verhungert, für Notfälle wäre dann auch das Gesundsheitsamt oder die sozialen Dienste da.

Ich hab mir eine Packung Mehl gekauft, damit mein Mehlbehälter wieder voll ist ... und mir ein Medikament verschreiben lassen, damit ich für die nächsten acht Wochen sicher alle Medikamente habe ... in vier Wochen wären es dann aber wieder nur vier Wochen Vorrat. Okay, ich hab mir drei Packungen Toilettenpapier gekauft. Aber sonst muss ich immer wieder mal in den Supermarkt ... Milch und Eier und so.

Denen, die richtig viel gekauft haben, muss klar sein, dass das alles dann irgendwann in ruhigen Zeiten auch irgendwie verarbeitet werden sollte. Und genau von diesen Dingen, die auch mal gegessen werden müssten, habe ich eh zuviel.

Heute Mittag fotografiert.

... vor Metzgerei und Supermarkt.

Ich stehe in der Bäckerei ... die Verkäuferin bringt einen Kaffee zu einem Kunden ... hustet kurz ... in den Unterarm, in die Armbeuge hat sie es nicht ganz geschafft ... ich denke noch "kein Problem, wird ja Handschuhe nehmen" ... doch dann holt sie einfach so mein Brot und Brötchen aus dem Regal. Ich spreche sie an ... sie zeigt sich ein wenig einsichtsvoll, wollte dann sofort Hände waschen, aber für mein Brot wäre das zu spät gewesen ... ich zahle und gehe.

Im Auto sitzend wird mir klar, dass Beate wahrscheinlich und ich ganz sicher weder Brot noch Brötchen essen werden. Ist vielleicht unlogisch, ist aber einfach so. Aber über 4 Euro bezahlen und das alles entsorgen ... nein ... ich bringe alles zurück, lasse mir das Geld wieder geben ... die Dame ist eher sauer und sagt sie sei nicht krank ... und ich sitze gefühlsmäßig zwischen allen Stühlen.

Auf der einen Seite finde ichs kleinlich von mir, auf der anderen Seite gehts einfach nicht, das Brot noch zu essen ... ganz egal, ob sie krank ist oder nicht.

Was aber wenn sie, bevor ich in den Laden kam, gehustet hätte ? Alles wäre gut gewesen, ich hätte nix gewusst und mein Brot gekauft. Und was nun ... ganz sicher kam das Brot wieder ins Regal ... der nächste Kunde weiß dann auch nichts davon. Doofe Situation. Die in anderen Bäckereien nicht entstehen würde, weil dort entweder immer das Geld oder immer die Ware mit Handschuhen angegriffen wird. Ich bleibe der Bäckerei dennoch treu, denn dort weiß ich, dass sie ohne die modernen Enzyme arbeiten.

Das ist jetzt kein Scherz und kein Fake ... heute morgen, ich stehe gerade mit dem Auto vor der Praxis meines Hausarztes (um ein Rezept abzuholen) ... da steht der Krankenwagen vor dem Haus ... aus der Praxis kommt ein Sanitäter im Ganzkörperkondom (weißer Schutzoverall) mit Gummihandschuhen und Mundschutz ... gefolgt von einer asiatischen Patientin, auch mit Mundschutz. Ich hab geglaubt, ich bin im Film ...

Dass Marie-Luise Nikuta ausgerechnet am Faschingsdienstag stirbt ...

Irgendwo zwischen Beunruhigung und der Frage, ob man sich (und wenn ja wo) Atemschutzmasken kaufen sollte und dem "nun übertreib mal nicht und fang nicht an zu spinnen"-Gedanken ...

... weil der Krimi im ZDF so spannend ist ... normalerweise schläft sie immer auf der Couch ein ... geht heute nicht. Ich müsse ihn auch unbedingt anschauen, meint sie ... okay, mache ich dann, nachdem ich ihn auf die Festplatte geladen habe. Morgen früh. Er heißt übrigens "Sarah Kohr - Mord im alten Land".