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Einträge vom: 23.10.2005

dialog um eine tote zigarette

Er: Zigarette im Mund. Tote Zigarette. Feuerzeug in der Hand. Feuerzeug widerstrebt allen Bemühungen, Licht werden zu lassen. Er wird hektischer ... und hält das Feuerzeug gegen den Schein der Straßenlaterne. Leer. Das Feuerzeug.

Sie: schüttelt den Kopf und meint "wie kann man denn so süchtig sein ... ich dachte, du wolltest aufhören".

Er: "ja, würde ich ja auch gerne ..."

Sie: "ach, erzähl mir nix ..."

Er: versucht weiter, den letzten Rest Gas des Feuerzeugs irgendwie zum Feuerstein zu bringen.

Sie: wird nervös, will weiter gehen, zeigt wenig Verständnis für die Zuckungen ihres Mannes.

Er: lasst kurze Zornesröte ins Gesicht treiben, nimmt die immer noch tote Zigarette, zerkrümelt sie zwischen den Fingern und lässt sie auf den Bürgersteig fallen.

Sie: "Umweltverschmutzer"

Er: blickt böse, schnaubt leise, läuft schlecht gelaunt weiter

Sie: "ich dachte, Rauchen beruhigt"

Beide: lachen
 

Engelbert 23.10.2005, 21.14| (9/0) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: alles alltägliches

ernstes, heiter inszeniert

"Heino sang und das Altersheim klatschte, so es noch physisch dazu in der Lage war" würde eine Satire schreiben. Nein. Sie würde nicht, denn warum Satire schreiben, wenn die Wahrheit schon so ist.

Nee, ganz so schlimm war es nicht, auch wenn ich noch nie so viele Rollstühle, Stöcke und Gehwägelchen gesehen habe. Doch, der Altersdurchschnitt war recht hoch. Dazu ein paar mittelalterliche und eine kleine Restgruppe, für die Heino Kult ist.

Letztere haben dann auch, als ihnen das phantastische Golden Gate Quartet zu lange sang und dann noch eine getragene Hymne gegen AIDS und Drogen zu intonieren begann, laut "wir wollen Heino hören" gerufen. Daraufhin habe ich die Halle in Richtung Schnitzel verlassen.

Begonnen hatte alles mit der sehr netten Begegnung mit einem belgischen Ehepaar, das vor uns parkte. Nach dem Konzert waren wir wieder zufällig zeitgleich am Auto und er meinte "gelle, war schön". Ich nickte, worauf er beim Zeigen, in welche Richtung ihr Übernachtungshotel liegt, seiner Frau an den Kopf schlug. Ja, war schön *fg*.

War es auch ... für 99 % der Besucher. Sie schunkelten und hörten all die Lieder, die sie schon vor 30 Jahren gerne gehört haben. Ich fotografiert und registrierte. Der blonde Mann auf der Bühne ist genau so, wie man ihn vom Fernsehen kennt. Perfekt. Aber es fehlte was. Spontanität z.B. ... oder irgendetwas, das echt und nicht einstudiert wirkt.

Man nehme also eine CD oder ein Video oder schaue zum richtigen Zeitpunkt ins Fernsehgerät. Ins Konzert muss man ich nicht (mehr). Ist ja eh seine Abschiedstournee.

Ja, es liegt an meinen Erwartungen. Vielleicht saß ich am falschen Abend am falschen Platz. Was weiß ich ... vielleicht war ich auch nur überrascht, dass Heino wirklich so ist ... ja, ich glaube, ich hätte mir ein bißchen Selbstironie gewünscht. Davon waren wir aber gestern Abend weit entfernt. Unlockerheit.

Die Beleuchtung der Bühne war klasse, einfach und doch effektiv. Das Orchester war gut. Das MDR-Tanzballett war jung und fit und schön. Heino sang auch gut. Die Gaststars waren ein Ereignis. Die meisten Zuhörer waren glücklich und werden noch lange von diesem Abend schwärmen. Falls sie ihn nicht krankheitsbedingt inzwischen wieder vergessen haben.

Das Randgeschehen des Konzertes war ein geriatrisches Ereignis. Das verwundert hat ob seiner Größe. Das auch erfreut hat, weil alte Menschen nicht nur isoliert im Kämmerchen sitzen. Diese eine Frau mit Gehstock links und Handy rechts war klasse.

Doch der Abend hat auch Angst gemacht ... man wird ja selbst einmal alt. Man hofft, auch dann noch lebenswert fit und selbständig zu sein. Das ist ein Wunsch. Doch die Wirklichkeit mag schmerzhaft anders sein.

Apropos Wunsch und Wirklichkeit:



Weit weg von Kultbrille und Heino-Parfum. Das dieser Herr auf originell-sympathische Weise verkauft hatte:



Das Konzert war eine Zeitreise in die gute alte Zeit. Und eine Zeitreise in die befürchtete neue Zeit, die da kommen könnte. Wenig Kult, viel Ernsthaftigkeit. Ja, eine ernsthafte Inszenierung eines heiteren Abend. Nicht meine Welt ... dann schon eher den Herman, der macht das umgekehrt.

Heute Nachmittag werden wir für 1/6 des Geldes nur halb so weit fahren. Ich freue mich schon drauf. Multivisionshow über Neuseeland.
 

Engelbert 23.10.2005, 12.08| (2/0) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: alles alltägliches

das beste am heino-konzert

... waren das Golden Gate Quartet. Ich bin während der Vorstellung raus, hab mich zu Beate gesetzt und ein Schnitzel gegessen.
 

Engelbert 23.10.2005, 01.59| (6/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: alles alltägliches

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